Sicherheit | 5. August 2023
Wie passieren Datenlecks?
Ein Datenleck bezieht sich auf eine Situation, in der vertrauliche oder geschützte Informationen unbeabsichtigt oder absichtlich aus einer sicheren Umgebung herausgelangen und in die Hände unbefugter Parteien gelangen. Diese Informationen können persönliche Daten von Einzelpersonen, Unternehmensgeheimnisse, vertrauliche Dokumente, Passwörter, Finanzdaten und mehr umfassen.
Wie passieren Datenlecks?
Datenlecks können auf verschiedene Arten auftreten, wie z.B. durch
- Cyberangriffe / Hacking
Angreifer nutzen Schwachstellen in IT-Systemen, Netzwerken oder Anwendungen aus, um Zugriff auf geschützte Daten zu erlangen. Dies kann durch Techniken wie SQL-Injection, Cross-Site Scripting (XSS) oder Zero-Day-Exploits geschehen. - Phishing
Angreifer versenden gefälschte E-Mails oder Nachrichten, die echt aussehen, um Benutzer dazu zu verleiten, vertrauliche Informationen preiszugeben, wie z.B. Benutzernamen, Passwörter oder Finanzdaten. - Malware-Infektionen
Schadsoftware wie Viren, Trojaner oder Ransomware können in Systeme eindringen und Daten stehlen, beschädigen oder verschlüsseln, um Lösegeld zu erpressen. - menschliche Fehler
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können unbeabsichtigt vertrauliche Daten freigeben, indem sie beispielsweise E-Mails an falsche Empfänger senden, sensible Informationen auf öffentlichen Websites veröffentlichen oder vertrauliche Dokumente versehentlich öffentlich zugänglich machen. Angreifer nutzen auch psychologische Tricks, um Benutzer dazu zu bringen, vertrauliche Informationen preiszugeben oder unerwünschte Aktionen durchzuführen. - unzureichende Sicherheitsvorkehrungen
Unzureichende Sicherheitsvorkehrungen wie schwache Passwörter, fehlende Verschlüsselung oder veraltete Software können es Angreifern erleichtern, auf Systeme zuzugreifen. - Verlust oder Diebstahl physischer Geräte wie Computer, Laptops oder Festplatten
Physische Geräte wie Laptops, Smartphones oder USB-Sticks können gestohlen oder verloren gehen, was zu einem Datenleck führen kann, wenn die darauf gespeicherten Informationen nicht verschlüsselt sind.
Organisationen investieren erhebliche Ressourcen in die Sicherung ihrer IT-Systeme und den Schutz sensibler Daten, um Datenlecks zu verhindern. Die beste Vorgehensweise, um Datenlecks zu verhindern, umfasst eine Kombination aus technischen Sicherheitsmaßnahmen, regelmäßigen Sicherheitsschulungen für Mitarbeiter, strenger Zugriffskontrolle, regelmäßiger Aktualisierung von Software und einer klaren Sicherheitsrichtlinie.
Im Falle eines Datenlecks ist eine schnelle Reaktion wichtig, um den Schaden zu begrenzen, die betroffenen Parteien zu informieren und angemessene Maßnahmen zur Eindämmung und Vorbeugung zukünftiger Lecks zu ergreifen.
Welche Folgen haben Datenlecks?
Die Folgen von Datenlecks können schwerwiegend sein, darunter Identitätsdiebstahl, finanzielle Verluste, Rufschädigung für betroffene Unternehmen oder Einzelpersonen und möglicherweise auch rechtliche Konsequenzen, insbesondere wenn personenbezogene Daten betroffen sind und Datenschutzgesetze verletzt werden. In vielen Ländern gibt es beispielsweise Datenschutzgesetze, die den Schutz personenbezogener Daten vorschreiben. Bei Verstößen gegen diese Gesetze können Unternehmen hohe Geldstrafen und rechtliche Konsequenzen erwarten.
Persönliche Daten wie Namen, Adressen, Geburtsdaten und Sozialversicherungsnummern können gestohlen werden, was zu Identitätsdiebstahl führt. Angreifer können diese Informationen verwenden, um betrügerische Aktivitäten durchzuführen, Kredite aufzunehmen oder Konten zu eröffnen. Bei Datenlecks von Finanzdaten wie Kreditkartendaten oder Bankkontoinformationen können Angreifer beispielsweise Geld von Konten abheben. Individuen oder Gruppen, deren Daten durch ein Datenleck kompromittiert wurden, könnten rechtliche Schritte gegen die verantwortliche Organisation einleiten, um Schadensersatz oder Wiedergutmachung zu verlangen.
Unternehmen und Organisationen können durch Datenlecks an Glaubwürdigkeit und Vertrauen in den Augen ihrer Kunden und Partner verlieren. Dies kann zu einem erheblichen Imageverlust führen, der sich auf langfristige Geschäftsbeziehungen und den Markenwert auswirkt. Kunden könnten sich verunsichert fühlen, ihre Daten an Unternehmen weiterzugeben, die von Datenlecks betroffen waren. Dies kann langfristige Auswirkungen auf die Kundenbindung und das Geschäftswachstum haben. Bei Unternehmen können Datenlecks außerdem zu einem Verlust von wertvollen Geschäftsgeheimnissen und innovativen Ideen führen, die von Konkurrenten ausgenutzt werden könnten. Nach einem Datenleck müssen Unternehmen oft erhebliche Ressourcen aufwenden, um den Vorfall zu untersuchen, Sicherheitslücken zu schließen und die Systeme wiederherzustellen. Dies kann zu Betriebsunterbrechungen und finanziellen Verlusten führen.
Bekannte Datenlecks
Equifax-Datenleck (2017)
Die Kreditberichtsagentur Equifax erlitt eines der größten Datenlecks in der Geschichte, bei dem persönliche Informationen von rund 147 Millionen Menschen gestohlen wurden, darunter Namen, Sozialversicherungsnummern, Geburtsdaten und mehr. Das Leck wurde auf eine Sicherheitslücke in einer Anwendung von Equifax zurückgeführt.
Yahoo-Datenlecks (2013-2016)
Yahoo war von mehreren massiven Datenlecks betroffen, bei denen Hunderte von Millionen Nutzerkonten betroffen waren. Die gestohlenen Informationen umfassten E-Mail-Adressen, Passwörter und in einigen Fällen auch Sicherheitsfragen und -antworten.
Marriott International-Datenleck (2014-2018)
Bei Marriott wurden die Daten von etwa 500 Millionen Gästen kompromittiert. Dieses Datenleck resultierte aus einem Angriff auf das Reservierungssystem von Starwood Hotels, das von Marriott übernommen wurde. Die gestohlenen Daten enthielten persönliche Informationen wie Namen, Adressen und Passnummern.
LinkedIn-Datenleck (2012)
Im Jahr 2012 wurden bei LinkedIn rund 6,5 Millionen Nutzerkonten gestohlen und auf einer russischen Website veröffentlicht. Die gestohlenen Informationen enthielten Passwort-Hashes, was zu einem erheblichen Sicherheitsrisiko für die betroffenen Nutzer führte.
Target-Datenleck (2013)
Im Weihnachtsgeschäft 2013 war die Einzelhandelskette Target Ziel eines großen Datenlecks. Über 40 Millionen Kredit- und Debitkartendaten wurden gestohlen, was zu betrügerischen Aktivitäten führte. Das Leck wurde auf eine Malware zurückgeführt, die in das Point-of-Sale-System von Target eingeschleust wurde.