Sicherheit | 6. Dezember 2021
Brandschutzmöbel: Informatives zu Normen und Testverfahren
Das Thema Brandschutz geht in gewerblichen und öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten mit strengen Vorschriften einher. Sowohl Unternehmen als auch öffentliche Einrichtungen wie Behörden, Schulen oder Kliniken müssen vorbeugende Maßnahmen ergreifen und Brandschutzvorschriften einhalten. Hochwertige Brandschutzmöbel tragen zur Prävention bei und können im Ernstfall den Unterschied machen. Innovative Hersteller präsentieren Mobiliar, das trotz brandhemmender Wirkung mit beeindruckendem Design und Komfort begeistert.
Die Bedeutung brandhemmender Materialien
Bei baurechtlich vorgeschriebenen Brandschutzbestimmungen geht der Fokus schnell Richtung Fluchtwege. Doch diese entscheiden bei einem Brand nicht allein über das Überleben der Menschen. Besteht die Einrichtung aus leicht entflammbarem Material, breitet sich das Feuer rasend schnell aus und Fluchtwege können durch brennendes Mobiliar versperrt werden. Eine kleine Sitzgruppe mit leicht entflammbarer Polsterung kann genügen, um die Flucht innerhalb kürzester Zeit unmöglich zu machen. Die strengen Vorschriften für den Brandschutz sind deshalb mehr als berechtigt. Sie retten Leben und sind ein Muss in jedem Gebäude.
Brandschutzklassen und Testverfahren im Überblick
Die DIN 66084 „Klassifizierung des Brandverhaltens von Polsterverbunden“ umfasst die drei Brandschutzklassen DIN 66084 P-a, P-b und P-c. Die Zuordnung von Brandschutzmöbeln erfolgt anhand der Ergebnisse folgender Testverfahren:
- Papierkissentest: Bei diesem Test wird ein genormtes Papierkissen auf den Sitzplatz des Testobjekts gelegt und entzündet. Damit wird eine brennende Zeitung simuliert. Um die höchste Klassifizierungsnorm DIN 66084 P-a zu erlangen, muss ein Polstermöbel ohne Fremdeinwirkung innerhalb von 15 Minuten erloschen sein.
- Streichholztest: Für die mittlere Brandschutzklassifizierung gemäß DIN 66084 P-b wird die Oberfläche von Polstermöbeln 15 Sekunden einer Gasflamme ausgesetzt, um ein brennendes Streichholz oder ein Feuerzeug zu simulieren. Der Test gilt als bestanden, wenn ein Polsterverbund innerhalb von zwei Minuten erlischt und sich die schwelende Stelle auf der Sitzfläche nicht bis zum Polsterrand ausbreitet.
- Zigarettentest: Die niedrigste Klassifizierung P-c ist erreicht, wenn sich Möbel innerhalb von 60 Sekunden durch eine brennende Zigarette nicht entzünden beziehungsweise nicht fortlaufend schwelen.
Zertifizierter Brandschutz für Polstermöbel
Brandschutzmöbel werden gern mit Materialverzicht und Komfortverlust in Verbindung gebracht. Kein Wunder: Je weniger Material verarbeitet wird, desto geringer die allgemeine Brandgefahr. Nicht selten resultieren aus dieser strategischen Materialvermeidung völlig unbequeme Sitzmöbel ohne jegliche Polsterung. Für viele Gewerbetreibende, aber auch öffentlich zugängliche Objekte sind derartige Möbel keine Option. Schließlich verlangen Gäste, Besucher und Mitarbeitende nach einladenden Räumlichkeiten zum Wohlfühlen – Polstermöbel tragen maßgeblich zu einer wertschätzenden Objekteinrichtung bei.
Dass sich auch exklusive Polstermöbel schwer entflammbar gestalten lassen, beweisen führende Objektmöbelhersteller wie die SMV Sitz- & Objektmöbel GmbH aus der nordrhein-westfälischen Stadt Löhne. Der international agierende Familienbetrieb fertigt zertifizierte Brandschutzmöbel in eigener Manufaktur – der Großteil der Produkte entspricht der DIN 66084 P-a:
- Dabei handelt es sich um eine Brandschutzklasse zur „Klassifizierung des Brandverhaltens von Polsterverbunden“ und gleichzeitig um die höchste Klassifizierung für Polstermöbel.
- Die Eigenschaften der Möbel, die das Testverfahren für diese Brandschutznorm erfolgreich bestehen, lassen sich mit den Brandschutzeigenschaften der DIN 4102 für Baustoffe vergleichen.
- Brandschutzmöbel mit Schwerentflammbarkeit gemäß DIN 66084 P-a dürfen überall zum Einsatz kommen, wo laut Brandschutzexperten eine B1-Zertifizierung erforderlich ist.
Der Brandschutzmöbelhersteller aus NRW verarbeitet zur Erzielung der Brandschutzzertifizierung schwer entflammbare Polster, Gestelle sowie Fireblocker. Dank der speziellen Materialien lässt sich die brandhemmende Eigenschaft weder sehen noch fühlen. Die Polstermöbel bieten höchsten Sitzkomfort – einige Modelle wurden mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland (German Design Award) für ihre attraktive Optik ausgezeichnet.
Darüber hinaus realisiert das Unternehmen Sonderanfertigungen – Sitzhärte, Maße, Farben und weitere Produkteigenschaften werden wunschgemäß angepasst. Details über relevante Normen, Brandschutzvorschriften und die Anwendung im Objekt vermittelt SMV in Brandschutzseminaren inklusive Live-Versuchen zur Veranschaulichung der Schwerentflammbarkeit – aktuelle Termine finden Interessierte auf der Internetpräsenz des Veranstalters
B1-Zertifizierung gilt nicht für Objektmöbel
In Bezug auf den Brandschutz in Immobilien beziehungsweise dem Brandverhalten von Baustoffen gehört die Brandschutzklasse B1 der DIN 4102-1 zu den bekanntesten Normen. Sie klassifiziert Baustoffe mit Schwerentflammbarkeit wie beispielsweise Materialien für Böden und Wände.
Weil Polstermöbel keine Baustoffe sind und aus einem Materialmix gefertigt sind, greift die DIN 4102-1 hier nicht. Mit der DIN 66084 wird das Brandverhalten des gesamten Polsterverbunds getestet, wodurch auch die Risiken möglicher Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Materialarten berücksichtigt werden.
Weiterführende Informationen zum Brandschutz in Unternehmen und Arbeitsstätten lassen sich der Internetpräsenz des Bundesverbands Brandschutz-Fachbetriebe e. V. entnehmen.