Business | 3. September 2015
Die Vorteile eines Geschäftskontos für den Gewerbetreibenden
Die Trennung zwischen Privat und Geschäftlich
Bei der Gründung einer eigenen Existenz stehen die jungen Unternehmer oft vor der Frage, ob sie für den geschäftlichen Zahlungsverkehr ein eigenes Geschäftskonto benötigen. Gesetzlich verpflichtet sind sie dazu nicht. Es ist durchaus erlaubt, alle Transaktionen auch über ein bereits vorhandenes (privates) Girokonto abzuwickeln. Dennoch lohnt sich schon zu Beginn der Selbständigkeit die Frage, ob ein separates Konto nicht sinnvoller wäre.
In der Regel verfügt ein Girokonto für das Geschäft über dieselben Funktionen wie für die private Nutzung. Werden nur wenige Geschäftsvorfälle über das Bankkonto abgewickelt, so kann das Privatkonto genutzt werden. Ein späterer Kontenwechsel, wenn sich die Anzahl der Geschäfte erhöht, ist jedoch schwierig. Die Bankverbindung ist den Kunden dann bereits geläufig, Briefbögen und Rechnungsvorlagen müssen geändert werden.
Die Funktionen des Bankkontos
Girokonten werden eingerichtet, um die Verwaltung der persönlichen oder gewerblichen Finanzen zu ermöglichen. Über das Konto werden Ein- und Auszahlungen aus dem Vermögen des Kontoinhabers getätigt. Außerdem können Beträge durch Überweisungen, Daueraufträge oder Lastschriften zu anderen Geschäftspartnern transferiert werden.
Oft ist es einfacher, die gewerblichen Vorgänge nicht mit den privaten zu vermischen. So gelingt es auch besser, auch ohne einen Blick in die Buchhaltung eine gute Übersicht über das Verhältnis zwischen Geschäftsausgaben und –einnahmen zu behalten.
Steuerliche Gesichtspunkte des eigenen Bankkontos
Für das Geschäftskonto der Unternehmen bzw. des Gewerbetreibenden interessiert sich auch das Finanzamt. In den Grundsätzen der ordnungsgemäßen Buchhaltung wird gefordert, dass sich ein unabhängiger Dritter (also auch ein Prüfer der Finanzbehörde) mit den vorhandenen Unterlagen zeitnah einen Überblick über den Vermögensstand und die Geschäfte des Unternehmers verschaffen können muss. Dazu gehört auch, die Vorgänge auf dem Bankkonto zu verstehen.
Besteht kein getrennter Zahlungsverkehr, kann es schwierig werden. Schnell können dann Barabhebungen zu den Entnahmen aus dem Gewerbebetrieb gerechnet werden. Wer möchte außerdem, dass ein Finanzamtsmitarbeiter alles Private sieht? Daher empfiehlt es sich auch bei kleinen Betrieben, ein separates Geschäftskonto zu führen.
Die Auswahl des richtigen Bankkontos
Banken unterscheiden in der Regel recht genau zwischen privat und geschäftlich geführten Girokonten, denn für die privaten Konten gelten strengere Regeln. Dennoch lohnt es sich für Freiberufler und Gewerbetreibende im Nebenerwerb, ihre Hausbank um die Einrichtung eines Unterkontos vom vorhandenen Girokonto zu bitten.
Oft können sie so von den günstigen Preisangeboten für das Privatkonto profitieren und verfügen dennoch über eine getrennte Bankverbindung. Girokonto für Unternehmen und Selbständige sind meist teurer als für Privatkunden. Wer sich für ein externes Konto entscheidet, sollte sich die Angebote von Internetbanken anschauen. Diese verfügen meist über attraktive Konditionen. Wie du deine passende Rechtsform findest kannst du hier bei einfachstartup nachlesen.
Höhe der Gebühren und Zinsen sind entscheidend
Auch bei den geschäftlichen Girokonten finden sich die unterschiedlichsten Preisgestaltungen. Mit einem genauen Vergleich lassen sich oft mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Vielfach finden sich Konten mit einer monatlichen oder quartalsweisen Pauschale, die die Kontoführung sowie das Ausführen von Überweisungen abdeckt. Bei einigen Kontenmodellen ist die Anzahl der kostenfrei durchgeführten Überweisungen allerdings beschränkt. Kreditinstitute, die keine Kontoführungsgebühr erheben, verlangen dagegen oft eine Transaktionsgebühr, die auch bei jeder Überweisung fällig wird.
Hier lohnt es sich nachzufragen, ob günstige Sammelüberweisungen möglich sind. Besonders attraktiv sind auch für gewerbliche Kunden Konten mit Zinsgutschriften für Guthaben. Damit lässt sich so manche Gebühr auffangen. Interessenten sollten sich hier die Kontenmodelle der DKB oder auch der Fidor-Bank anschauen. Gewerbetreibenden, die Wert auf einen günstigen Kontokorrentkredit legen, ist das Konto bei der Ing-Diba zu empfehlen.
Gründliche Vorüberlegungen bereits bei der Existenzgründung sind also auch in der Frage des Geschäftskontos wichtig. Ein genauer Vergleich der Kontenmodelle hilft, das passsende Girokonto zu finden. Dabei bieten Internetbanken oft die günstigeren Konditionen.