Arbeit & Beruf | 22. März 2018
ERP-Systeme für Mittelständler
Über 90 Prozent aller Unternehmen im Jahr 2015 mit mindestens 250 Mitarbeitern nutzen ERP-Systeme. So sollen alle Ressourcen eines Unternehmens im besten Falle genaustens geplant und gemanagt werden.
Die Dienstleistungsbranche hängt verständlicherweise dem produzierenden Gewerbe hinterher. Doch lohnt sich eine solche Unternehmenssoftware auch für den Mittelständler und welche ERP-Systeme kommen in Frage? So spricht man bei ERP von dem Rückgrat eines Betriebs. Lohnt es sich also auch Ihrem Unternehmen den Rücken zu stärken?
Was ist ERP überhaupt?
Hinter der Abkürzung ERP versteckt sich das Enterprise Resource Planning. Damit sind Systeme und Softwarepakte gemeint, die ein Unternehmen zum Verwalten von alltäglichen Geschäftsaktivitäten verwendet, wie etwa der Beschaffung von Ressourcen, dem Projektmanagement und dem Rechnungswesen.
Die Systeme entwickelten sich aus Material Resource Planing-Systemen, die nur in der Materialwirtschaft, bereits in den 60er Jahren Einsatz fanden. Heutzutage verknüpfen diese Planungssysteme alle Abläufe der unterschiedlichen Unternehmensabteilungen und bilden alle relevanten Kennzahlen der Firma ab.
ERP-Titanen und Sprösslinge
Großunternehmen nutzen häufig die bekannten Systeme von Oracle, Microsoft oder Infor. SAP (Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung) gehört als deutscher Softwarehersteller zu den Marktführern unter den ERP-Boliden. So sind bei großen Unternehmen häufig die Prozesse komplexer und die Kommunikationswege länger.
Die hohen Anschaffungspreise rechtfertigen sich für Firmen mit hoher Mitarbeiterzahl, da durch das große Optimierungspotenzial der eigene Umsatz gesteigert werden kann. Aber auch für die KMUs gibt es viele individuelle Lösungen (weitere Informationen: https://www.gisorga.de/erp-effiziente-auftragsabwicklung/).So gibt es allein in Deutschland Schätzungen zufolge über 300 Anbieter für ERP-Software.
Optimierung für den Mittelständler
Aufgrund der vielen Anbieter müssten sich solche Systeme doch auch für ein mittelgroßes Unternehmen lohnen, oder? Eine universelle Empfehlung gibt es natürlich nicht. Doch wenn Sie im eigenen Unternehmen Schwachstellen bei der Kommunikation zwischen Abteilungen erkennen oder Arbeitsweisen vereinheitlicht werden könnten, ist das Nachdenken über eine ERP-Lösung sinnvoll. So muss es nicht ein Produkt der Marktführer, wie beim Großkonzern, sein.
Durch die große Vielfalt an Softwarepaketen gibt es zugeschnittene Module, die sich zum Beispiel zuerst nur auf einen Unternehmensbereich, wie etwa dem Marketing, der Logistik, dem Vertrieb oder dem Finanzwesen, fokussieren. Weitere Upgrades und Module können, nachdem über den Nutzen für die Firma entschieden worden ist, immer noch geordert werden.
Kleine Unternehmen nutzen gerne auch Einzellösungen für einen Unternehmensbereich. Der Vorteil von einer integrierten Lösung, die zentrale Verwaltung aller Unternehmensprozesse, kommt dabei aber nicht zum Vorschein. Erschwingliche Pakte für kleinere Unternehmen lassen sich durchaus im heutigen ERP-Markt finden.
Aktualisierung und die Cloud
Egal ob Neuanschaffung oder Upgrade: Die Wahl des passenden ERP für das Unternehmen ist entscheidend. Der richtige Anbieter sollte flexible Angebote und schnelle Integration und Updates bieten. So sind in Deutschland, laut einer Markstudie, ungefähr drei Viertel aller mittelständischen ERP-Systeme veraltet. Auch die vollständige Integration eines ERP-Systems dauert in vielen Unternehmen Jahre. Mit der zugeschnittenen Lösung muss dies nicht sein.
Um den Integrationsablauf zu vereinfachen, gibt es auch immer mehr Cloud-ERP-Systeme. Bei einer solchen Lösung, wird die Softwaresuite nicht mehr auf den Dienstrechnern installiert, sondern liegt auf Servern in den Wolken. So können auch die Updates von den Anbietern selber aufgespielt werden und sind dann direkt für den Kunden verfügbar. Auch die modulare Struktur lässt sich mit der Cloud noch flexibler umsetzen. Mit der ERP-Cloud können Mitarbeiter bequem von Ihrem Smartphone Geschäftsaktivitäten und Lagerbestände in Echtzeit verfolgen. Der Trend von Enterprise Resource Planning wird auch in Zukunft immer mehr in den externen Cloud-Bereich übergehen.